Eine Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates, die durch Bakterien verursacht wird. Sie stellt eine Gefahr für die Gesundheit des ganzen Körpers dar, da Bakterien aus der Mundhöhle über die Blutbahn auch andere Stellen des Körpers erreichen und so Herz- und Gefäßerkrankungen oder rheumatische Beschwerden begünstigen.
Wird nicht rechtzeitig behandelt, führt die Parodontitis zu Zahnlockerung und schließlich zum Zahnverlust. Je früher eine Parodontitis erkannt und behandelt wird, desto größer ist der Therapieerfolg. Erste Anzeichen sind eine Rötung und Blutung des Zahnfleisches. Bei der regelmäßigen Kontrolle oder bei der professionellen Zahnreinigung bestimmen wir Ihr Parodontitisrisiko und erstellen mit Ihnen zusammen einen individuellen Behandlungs- und Pflegeplan.
Am Anfang steht eine sorgfältige Untersuchung des Mundraumes. Wir messen die Zahnfleischtaschentiefe und fertigen Röntgenbilder aller Zähne an – digital und deswegen strahlungsarm. Dann erfolgt die professionelle Reinigung aller Zähne, bei der alle oberhalb des Zahnfleischrands gelegenen harten und weichen Beläge entfernt werden.
Bei Bedarf werden außerdem rissige und undichte Füllungen erneuert, wodurch weitere Bakterienherde in der Mundhöhle ausgeschaltet werden. Durch verschiedene Spülflüssigkeiten oder Medikamente kann das Bakterienwachstum kontrolliert und verringert werden. Allein durch diese Maßnahmen kann bei vielen Betroffenen schon eine merkliche Besserung erreicht werden.
Hier erfolgt nun, meist unter lokaler Betäubung, eine gründliche Reinigung aller unter dem Zahnfleischrand gelegenen Zahn- und Wurzeloberflächen - mit Hand- und Ultraschallinstrumenten oder dem Dental-Laser.
Nach 4 Wochen kommen Sie zu einer erneuten Untersuchung wieder, wo wir erneut die Tiefe der Zahnfleischtaschen messen und das Vorhandensein einer Blutung aus diesen Taschen untersuchen. Hat sich an einigen Zähnen kein ausreichender Erfolg eingestellt, werden in Absprache mit Ihnen ergänzende Therapiemaßnahmen durchgeführt. Oftmals ist es bei besonders tiefen und unzugänglichen Zahnfleischtaschen notwendig, durch einen kleinen parodontalchirurgischen Eingriff einen direkten Zugang zu den betroffenen Zahnflächen zu schaffen. Diese werden dann von Hand gründlich gereinigt. Hier können auch regenerative, knochenaufbauende Maßnahmen zum Wiederaufbau Ihres verlorengegangenen Zahnhalteapparates durchgeführt werden. Viele klinische Studien zeigen, dass der langfristige Erhalt der erkrankten Zähne durch solche parodontalchirurgischen Eingriffe noch verbessert werden kann.
Die Erhaltungsphase ist der wichtigste Baustein in Ihrer erfolgreichen Therapie der Parodontitis: eine konsequente Erhaltung des erzielten Behandlungsergebnisses durch regelmäßige professionelle Zahnreinigungen abgestimmt auf Ihr Risikoprofil. Die enorme Bedeutung dieser Erhaltungsphase ist in vielen klinischen Studien über Zeiträume von mehr als 15 Jahren nachgewiesen. Damit der in Grundbehandlung erzielte Zustand möglichst dauerhaft erhalten bleibt, sind regelmäßige professionelle Zahnreinigungen unerlässlich und eine sehr gute häusliche Mundhygiene notwendig.
Durch unser Recall-System werden Sie rechtzeitig von uns an den nächsten Termin erinnert. Die Abstände zwischen den Zahnreinigungen gestalten sich individuell je nach Notwendigkeit, zumeist in 3-6-monatigen Abständen.